Über gute Jugendarbeit Weg aus dem Tief finden
Man darf es getrost sagen, auch wenn in dieser Stadt mehrere Badmintonklubs existieren, mancher sogar mit ähnlich großen Mitgliederzahlen: Der erfolgreichste Badmintonverein Braunschweigs ist der BC Comet - gemessen an den Erfolgen der Aktiven wie auch am Organisationsgeschick der Funktionäre.
Zweimal richtete der Ein-Sparten-Verein die nationalen Titelkämpfe in der Senioren-Hauptklasse aus (1982, 1988). Und auch die beiden Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft gegen die Volksrepublik China (1975) und Schweden (1978) sorgten für eine proppevolle Tunicahalle und reichlich Imagewerbung für Ausrichter Comet.
Ohne Großsponsoren gelang es der ersten Mannschaft, stets eine gewichtige Rolle in Niedersachsen zu spielen, mehr noch, 1994 gehörte der BC Comet sogar für ein Jahr der 2. Bundesliga an. Doch das ist inzwischen Vergangenheit, in einem solch tiefen Tal wie zurzeit befanden sich die Cometen noch nie seit der Vereinsgründung 1958. Die erste Mannschaft hat sich aus ganz individuellen Gründen quasi in Luft aufgelöst, Comet I fristet nunmehr sein Dasein in der Bezirksliga. Und unter den aktuell 86 Mitgliedern befinden sich nur noch 18 Jugendliche. Lange Zeit ist es her, als der Vorstand den Grundsatzbeschluss fasste, dass beim Erreichen von 50 jugendlichen Mitgliedern ein Aufnahmestopp in Kraft treten müsse (März 1978). Später waren es dennoch an die 60. Und auch die Gesamt-Mitgliederzahl betrug Mitte der 90-er Jahre einmal stolze 140. "Der Badmintonsport an sich hat ein großes Problem, wir hatten in den vergangenen Jahren zwei", weiß Willy Teichelmann, der bereits im Gründungsjahr Comet beitrat und seither die überwiegende Zeit auch als Funktionär tätig war und heute den Verein als Vorsitzender leitet. "In fast allen Schulen wird Badminton im Unterricht angeboten. Und auch die kommerziellen Einrichtungen sind sehr gut ausgelastet. Aber nur wenige Badmintonspieler finden den Weg zum Verein." Das war das allgemeine Problem, das speziell die Jugendarbeit betrifft. Teichelmann gesteht ein: "Da haben wir jahrelang nicht sehr viel zu bieten gehabt. Jetzt arbeiten wir gerade daran wieder sehr intensiv. Unser ehrgeiziges Ziel ist es, von heute drei Mannschaften wieder auf sechs Teams, davon zwei Jugendmannschaften zu kommen, die am Ligabetrieb teilnehmen."
Erste kleine Erfolge brachten bereits Werbeaktionen bei der Harz-Heide-Messe und auf dem Kohlmarkt. Und der Optimismus ist ungebrochen, das augenblickliche Tief schlägt nicht in Frust um. Teichelmann: "Badminton hat Zukunft, auch im nächsten Jahrtausend."
Ansprechpartner: Willy Teichelmann (Tel.: 0 53 07/51 73).
Training: Schulturnhalle Rothenburg und Halle Ilmenaustraße
Quelle: BZ vom 24.11.1999, Frank Rieseberg