Gestern ist sie zu ihrer bislang größten sportlichen Herausforderung aufgebrochen. Mit dem achtköpfigen deutschen Nationalteam flog Annekatrin Lillie zu den U 19-Weltmeisterschaften im Badminton nach Kanada. Am 21. Oktober beginnen die Wettkämpfe in Richmond bei Vancouver.
Die Abiturientin aus Gifhorn genießt an der Gaußschule die besondere Sportförderung, die eine "Partnerschule des Leistungssports" bietet. Die 18-Jährige kann zweimal pro Tag trainieren und holt den ausgefallenen Vormittagsunterricht in Einzelstunden nach. "Das klappt prima", ist sie mit ihren Trainingsmöglichkeiten zufrieden.
Der Start in Kanada ist für Lillie die erste Herausforderung außerhalb Europas. Die Spielerin des BV Gifhorn führt die deutsche U-19-Rangliste im Doppel und Mixed an und liegt im Einzel auf Platz drei. Sie ist also eine ausgesprochene Spezialistin für die Wettkämpfe im Duo.
In den Einzelspiel-Konkurrenzen werden die Erfolgsaussichten von den Auslosungen abhängen. Generell gilt aber, dass die Asiaten kaum zu schlagen sein dürften. Als Mannschaft haben die Deutschen deshalb wohl keine Chance, den guten sechsten Platz ihres Vorgängerjahrgangs zu wiederholen. Denn sie sind in eine Gruppe mit Korea und Japan gelost worden.
"Wir sehen die WM mehr als Vorbereitung auf die EM im April an", sagt Lillie. Dann will sie mit dem Team aus der Titelverteidiger-Nation oben auf dem Treppchen stehen und ihre junge Leistungssportkarriere vielleicht mit einer Goldmedaille dekoriert auch bald schon wieder beenden. "Badminton-Profi zu werden, kann ich mir nicht vorstellen", sagt sie. "Damit kann man nicht genug Geld verdienen."
(Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 16.10.2004)